Der Boden kommt zurück

Kann man einen Moment als den Tiefpunkt bezeichnen? Als den Moment, an dem man jeglichen Sauerstoff verbraucht und alle Energie verbrannt hat? Ich denke ja. Ich denke dass jeder solche Momente kennt. Tiefpunkte kommen und gehen. Es gibt nicht den ultimativen Tiefpunkt. Den Gravierensten, den Brutalsten. Obschon man sie wohl rückblickend in Ranglisten einteilen könnte – tut man wohl aber nicht. Denn der Tiefpunkt, in welchem man sich akut befindet, fühlt sich schlimm genug an, um ihn furchtbar zu empfinden. Und so fühlt sich der plötzliche Boden unter den Füssen dann wiederum sehr hoffnungsvoll an. Nach dem haltlosen freien Fall ist da etwas, an dem man sich wieder abstossen kann. An dem man sich nach oben stossen kann. Der Boden kommt zurück. Ich bin froh.

Copal

Und wenn der Boden zurück kommt, da kommt auch auf einmal diese Kraft hervor, sich Dinge anzueignen, die diesen Boden unterstützen. Ihn stabil halten. Dass das fragile Etwas nicht in’s Wanken gerät – so neu ist er doch, der zurück gewonnene Untergrund. und was tue ich, wenn mich die Kraft wieder aufstellt? Ich glaube an die Macht der eigenen Energie, des Wollens und des Könnens. Das in jedem von uns schlummert. Doch manchmal braucht es eben etwas, dass alles ein wenig unterstützt. Dass gut tut.

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Heimweh und Fernweh – eine Reise geht zu Ende

Dass ich und meine Rasselbande in weniger als einer Woche wieder in unserem eigenen Zuhause sein werden, das ist surreal und noch nicht greifbar. Vier Monate nannten wir andere Plätze unser Zuhause. Wir bestaunten das urbane Hongkong, liefen durch das saubere Singapur, saugten unzählige Plätze Neuseelands in uns auf, verliebten uns in diese und jene Orte des Kiwilandes, erlebten eine uns fremde und berauschende Kultur auf Bali. Und jetzt geht es nach Hause. Nach Hause. Wie wunderbar – wie seltsam. Heimweh und Fernweh – eine Reise geht zu Ende.

Sonnenuntergang – Nordbali

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Bali und seine Farben

Unsere Reise hat uns von Zürich, über Hongkong, nach Neuseeland, durch die Nord- und Südinsel einmal runter und wieder rauf, nach Singapur und jetzt Bali gebracht. Im Norden dieser so grünen Insel haben wir uns niedergelassen und lassen die Zeit ganz langsam laufen. Unser Rhythmus gleicht Ebbe und Flut der balinesischen Küste: langsam fliessend, hin und her, stetig aber ohne Eile. Das fühlt sich gut an und lässt uns Zeit, unserer Reise langsam aber sicher dem Ende entgegen zu sehen.

Brahmavihara Arama – Buddhistischer Tempel – Sambangan

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Wir fühlen Neuseeland…

Ich sitze so da, Laptop aufgeklappt, über mir grünes Laub das im warmen Wind raschelt. Die Sonne über Whakatane strahlt aus einem blauen Himmel zu mir hinunter, im Hintergrund lachen Fräulein Flunker und Napoleon mit meiner besseren Superhälfte, der mir gerade die Zeit gibt, um mich hinzusetzen und genau diese Zeilen zu schreiben. Es geht mir gut. Sehr gut. Uns geht es gut. Sehr gut sogar. Wir können wohl sagen, unsere Neuseeland Reise war das Beste, was wir in Angriff nehmen konnten. Niederzuschreiben, was wir alles erlebten seit dem letzten Blog Beitrag wäre nicht machbar. Zu viele Eindrücke, zu wenig Worte, die das alles umschreiben könnten. Also erzähle ich mit Bildern, mit Ereignissen, mit Momenten. Und hoffe, ihr fühlt, was wir fühlen. Ganz viel Zufriedenheit.

Papamoa Beach - Nordinsel

Papamoa Beach – Nordinsel

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Im Süden des Südens – Weihnachten und Neujahr in Neuseeland

Und jetzt ist heute einfach so das Jahr 2017 zu Ende. Schwups und vorbei. Zumindest ist das hier bei uns in Neuseeland so, der Rest der Welt zieht früher oder später nach. Als wir gestern unseren Kindern sagten, dass morgen der letzte Tag des Jahres sei, wurden wir mit grossen Augen angeschaut: Und dann? Ja, und dann? Ein kurzer Blickwechsel zwischen mir und meiner besseren Superhälfte und unisono sagten wir: „Ja dann geht alles so weiter wie immer.“ So und nicht anders ist es nämlich. Und die kindliche Einfachheit, ihre Fähigkeit im Hier und Jetzt zu leben, hat uns mal wieder so richtig erwischt: Und jetzt? Dann ist das Jahr halt fertig, es fängt ja gleich wieder ein neues an. Nicht so weltbewegend. Und heute ist wie morgen ist wie übermorgen. Ja, so ist es wohl. Und genau diese kindliche Gelassenheit leben wir zurzeit im Süden des Südens in Neuseeland.

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Kia Ora – Willkommen Neuseeland

Etwas mehr als 11 Stunden nach Verlassen Hongkongs, landeten wir nach einem sehr angenehmen Flug in Auckland. Munter und glücklich die ganze Truppe, alle Gepäckstücke mitgereist und mit Bravur den Schnüffeltest des Grenzhundes überstanden, rollten wir unser Hab und Gut Richtung Transfer zur Camper Pickup Stelle. Nach dem üblichen Prozedere hiess es: Einsteigen, Anschnallen, Losfahren. Kia Ora – Willkommen Neuseeland.

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Allesesser – „Sie! Hallo! Ihr Kind isst gerade…“

Ja, genau, danke, ich weiss. Mein Kind isst mal wieder IRGENDETWAS. Irgendetwas das in der breiten Masse als „nicht gesund“, „verschluckbar“, „zur Erstickung führend“, „unverdauulich“ angesehen wird. In der Zwischenzeit erkenne ich die sorgvollen Blicke wildfremder Menschen schon 5 Sekunden bevor sie überhaupt entstehen. Ich erahne die mitfühlenden Sätze wie „Passen Sie auf Frau Springhetti, ihr Kind hat soeben WIEDER Sand im Mund.“ Oder irgendjemand spricht zu einem meiner Mäuse: „Nein, nein, nein, du Butzibutzibutzi-Bärchen, nicht dieses äh-wäh-Steinchen in dein Mündchen stecken. Das ist igittigittigittigitt.

Ja, genau, danke, ich weiss. Meine Kinder sind ALLESESSER. Sie müssen in einer gewissen Phase alles, aber auch alles in den Mund nehmen, essen, runterschlucken, oder ausspucken, um es danach erneut in den Mund zu schieben und doch noch Richtung Magen zu befördern. Es passierte mir mit Kind Nummer 1 und es passierte mir mit Kind Nummer 2. Kind Nummer 1 wurde vom zweiten sogar übertrumpft.

Und wisst ihr was: ich find das richtig richtig toll. Los, ihr lieben Kinderleins, esst ruhig alles was in der Natur so rumliegt. Ich erzähl euch kurz (äh, oder eher mittellang) was ich bedeutend schlimmer finde…

Allesesser - blaue Kreide schmeckt hervorragend

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