Ich bin ehrlich zu euch, ich bin absolut keine Gamerin. Ich habe dafür keine Geduld, ich bin nicht talentiert und obwohl ich wenig aggressives Potenzial habe, schürt es die gesamte Aggression bereits nach wenigen Minuten und ich werde unausstehlich. Mit diesem Charakterzug eigne ich mich also eher nicht dazu, Mutter gamender Kinder zu sein. Eine sehr egoistische Aussage. Ich game nicht gerne, also gamen meine Kinder nicht. Nein, nicht nur egoistisch, sondern auch nicht umsetzbar. Und so erzähle ich euch, warum wir zu einem Nintendo Switch kamen und was er bei uns auslöste.
Als die Anfrage von Nintendo kam, ob ich Interesse hätte, zusammen mit meiner Familie den Nintendo Switch zu testen und anschliessend darüber zu schreiben, war mein erster Gedanken: «Nein, danke». Wir haben nicht ohne Grund keinen Fernseher in unserem Zuhause, warum soll ich uns nun eine Game-Konsole zu tun? Selbst wenn’s nur zum Testen ist, also temporär. Ich wollte bereits dankend ablehnen, aber irgendetwas liess mich zögern. Warum sträube ich mich derart dagegen? Warum soll meine Abneigung nicht einmal herausgefordert werden? Wie kann ich mir anmassen, Verweigerung zu leben, wenn ich die Auswirkung des Gamens noch gar nicht in unserem Familienalltag erlebt habe?
Und so wurde aus «Nein, danke» ein «Lass es uns testen». Ich muss eingestehen, ich war etwas nervös. Etwas angespannt. Nicht weil ich befürchtete, dass meine Familie zu Permanent-Gamern wird. Ich befürchtete, dass ich meine Ablehnung eventuell werde hinterfragen müssen. Dass ich etwasem Raum geben muss, dem ich bis anhin keine Berechtigung gab.
Und so kam das Paket. Das Paket von Nintendo. Die Mädchen waren wahnsinnig gespannt. Ich war angespannt. Mein Mann war Team «gespannt». Ich war also definitiv die einzige im Raum, die dem ganzem skeptisch gegenüberstand. Und es stellte sich heraus, dass ich teils unbegründet skeptisch war. Teils aber auch begründet. Ich werde hier nicht über die Qualität der Spiele, das Design der Konsole oder die Auswahl der Spiele schreiben. Ich schreibe hier darüber, was der Nintendo Switch zum Handling im Familienalltag beigetragen hat.
Der Nintendo Switch ist eine Konsole, die den Eltern erlaubt, Zugriff, Spielzeiten und Spieldauer zu kontrollieren. Als Mutter oder Vater stelle ich ein, wann jemand spielen darf, wie lange und was. Man kann benachrichtigt werden, sobald jemand sich einloggt und man kann die Wochenstatistik einsehen, wie der Nintendo Switch genutzt wurde. Dies geschieht mittels einer App, der Nintendo Switch-Altersbeschränkungs-App. Nintendo kann es definitiv detaillierter erklären als ich, hier geht’s zum Erklär-Video.
Anliegen von Nintendo Switch und dem Jugendschutz von Nintendo sind:
- Die Unterstützung medienbewusster Eltern: Dafür hat Nintendo ein in seiner Form einzigartiges Jugendschutz-System entwickelt
- Mit den Nintendo Switch-Altersbeschränkungen können Erziehungsberechtigte genau festlegen, wie lange und welches Spiel gespielt werden darf
- Mit der kostenlosen Nintendo-Switch-Altersbeschränkungs-App erkennen Eltern sofort, wenn die festgelegten Regeln nicht eingehalten werden
- Sie sehen, welche Spiele gespielt werden
Diese Anliegen erfüllt der Nintendo Switch vollumfängliche. Wir empfanden diese Möglichkeiten als Eltern einfach zu handhaben, verständlich und sinnvoll. Friede, Freude, Eierkuchen also? Jein. Nicht nur. Ich begrüsse es zwar, das Spielverhalten meiner Kinder mitgestalten zu können. Wenn ich aber «nur» Kontrolle habe und bestimme, was darf und was nicht, dann löse ich keine Konflikte, die durch Spielkonsolen entstehen können. Ich agiere als Bestimmerin und Befehlsgeberin, setzte die Regeln fest und bleibe verschlossen gegenüber einer Auseinandersetzung. Für mich ist das keine Lösung zu einer altersgerechten Mediennutzung innerhalb einer Familie. Ja was denn?
Die Nintendo-Switch-Altersbeschränkungs-App ist eine sehr geeignete Art, Regeln umzusetzen und einzuhalten. Die Regeln jedoch, bedürfen einer Auseinandersetzung zwischen Eltern und Kindern. Die Basis soll das Gespräch sein. Gemeinsam müssen alle Bedürfnisse altersgerecht und verständlich besprochen werden. Warum dann und warum dann nicht? Wieso so lange und nicht länger? Weshalb nur an diesen Tagen und nicht immer? Wenn die Eltern ohne jegliche Auseinandersetzung, die Regeln festlegen und die Umsetzung bestimmen, wird die Handhabung einer Konsole nie ohne Streit und Frust gelingen. Es braucht das Gespräch, es braucht urteilsfreier Austausch über Bedürfnisse, es braucht Raum für gegenseitiges Verständnis. Und das nicht erst mit Jugendlichen. Bereits Kinder im Alter ab 4 Jahre verstehen ein Gespräch über Bedürfnisse und sind gewillter, Regeln nicht ständig zu hinterfragen, wenn sie sie aktiv mitgestalten dürfen.
Nun, der Nintendo Switch ist nach drei Monaten wieder zurück an seinem Absender. Wir hatten Spass, die Kinder haben das Spielen von Yoshi’s Crafted World (freigegeben mit PEGI 3) genossen, auch wenn das Handling für die 4jährige nicht immer ihrer Logik entsprach. Die 6jährige verstand das Spiel ziemlich schnell. Wir hatten vorab unsere Spielregeln diskutiert, daraus resultierte, dass sehr selten eine Krise auftrat, wenn es «Game Over» hiess. Haben wir uns den Nintendo Switch gekauft? Nein, noch nicht. Vielleicht kommt der Wunsch der Kinder einmal. Und dann denk ich, ist diese Konsole eine sehr geeignete für den Familienalltag und die Familiennutzung.