Das Mama & Papa DingsBums

Ich schrieb ja mal über die Mamapause und Papapause. Sich Zeit nehmen für sich. Wie siehts aber aus mit dem Mama & Papa DingsBums? Das gibt’s ja auch. Dieses Mama & Papa DingsBums. ??? Sex! Ah! Yep! Die lieben Kinderleins sind ja alle irgendwie entstanden. Aber das Mama & Papa DingsBums ist ja nicht nur zum Kinder zeugen da. Nicht? Nein! Dieser wunderbare Comic den ich als Bild genommen habe, zwang mir quasi diesen Artikel auf. Sex mal wieder zu erwähnen. Lebt er doch des öfteren mal ein Schattendasein. Nicht? Ihr habt also ein oder zwei oder drei oder vier Kinder, schmeisst mit links den Haushalt, das Auto wird wöchentlich gestaubsaugt und die durchschnittliche Mama & Papa DingsBumserei liegt bei zwei mal pro Woche? Gratuliere: ihr gehört zu einer Randgruppe, schafft auch nicht jeder 😉

DingsBums

Aber mal ehrlich, egal wie oft und wie viel und wo und überhaupt – Fakt ist, dass es in einer Partnerschaft oft zu ungedeckten Bedürfnissen in der Sexualität kommt. Nicht nur, dass wir alle unterschiedliche Bedürfnisse haben, der Alltag, das Wohlsein oder Unwohlsein und vieles mehr spielen auch eine grosse Rolle dabei. Hinzukommt, dass man als Mama und Papa nun mal einfach beschränkte DingsBumserei-Zeit hat. Ich definiere meine so auf 20:00 – 22:00 Uhr. Vorher geht schlichtweg nicht, ausser wir verstecken uns in einem abschliessbaren Kellerschrank und das läuft schon nahe an der Grenze zu „auffällig“ (#unbequemersexliegtmirnicht). Oder aber wir würden die Kinder vor den Fernseher setzen und uns in’s Schlafzimmer einsperren. Und da wir kein Fernsehen schauen, fällt diese Option auch weg. Dann wäre da noch diese Zeit nach 22:00 Uhr. Ehrlich: wer hat nach 22:00 Uhr noch Sex? Das liegt schon ganz nahe an meiner durchschnittlichen zu-Bett-geh-Zeit. Also sind wir wieder bei dem Zeitfenster zwischen 20:00 – 22:00 Uhr.

Ihr könnt übrigens die Bitterschokolade und die Knabber-Mandeln gleich wieder zur Seite legen, dies wird jetzt kein „Fifty Shades of Mamalltag“. Nein nein nein! Zurück zum roten Faden. Jetzt müssen in dieses Zeitfenster folgende Faktoren mit einberechnet werden: DingsBums-Lust bei Mama, DingsBums-Lust bei Papa, gute Laune, kein Stress, kein Alltags-Frust, kein Arbeits-Frust, gutes bis optimales Selbstwertgefühl und eine Menge anderer Faktoren, die mir jetzt grad so nicht mehr einfallen. Die Wahrscheinlichkeit, dass also auf natürlichem Wege ein vereintes DingsBums-Gefühl genau zwischen 20:00 – 22:00 Uhr entsteht, ohne dass man was dafür tut ist gleich… null? fünf? Egal, sie ist klein. Zu klein um den Sex also einfach dem Zufall zu überlassen. Denn irgendwann wird es soweit sein, das man sich nicht mehr erinnern kann, wann man zuletzt Sex hatte, oder wann man zuletzt überhaupt daran DACHTE. Eine sehr schlechte und gefährliche Situation, denn das Bedürfnis nach Sex ist menschlich. Bei den einen mehr, bei den anderen weniger. Aber es ist da. Tragen wir als Paar, egal ob Mama und Papa oder nicht, keine Sorge zu diesem Bedürfnis, wird es kritisch. Mit grosser Sicherheit werden irgendwann Herzen verletzt und Schmerzen entstehen. Nämlich dann, wenn es bequemer und einfacher ist, sich das Bedürfnis irgendwo sonst zu holen. Nicht fair! Für niemanden!

Also lasst uns das DingsBums alias Sex auf ein Podest heben und jubeln: „Ja du liebes DingsBums, wir lieben dich und wir tragen ab sofort Sorge zu dir und organisieren uns. Wir werden dich nicht mehr missen wollen und ignorieren zwischen Geschirr-Stapeln, Baby-Strampler, Kindergarten-Leuchtstreifen, Bergen von Wäsche, ausgespuckter Breinahrung oder Primarklassen-Mathematik-Textaufgaben die irgendwie unseren IQ überschreiten. Nein, wir widmen dir ganz bewusst Zeit, und mag diese noch so beschränkt sein, wir widmen sie dir. Und wir tragen Sorge zu dir.“ Denn es kann doch nicht sein, dass  dieses menschliche Bedürfnis wegen zu viel anderem und zu wenig Zeit einfach vor sich hin gammelt. Dass es dies aber eben nicht tut, müssen wir etwas dafür tun. Weder die anfängliche Verliebtheit, noch die ersten wilden Knutschereien noch das eng-umschlungen-einschlafen (#ichschwitzmireinenabwennichineinerumarmungeinschlafensoll #platzangstahoi) überleben jahrelange Partnerschaften. Sie werden ersetzt durch ganz viele tolle andere Dinge, wie Vertrauen, Partner-sein, wir-Gefühl, in-und-auswendig-kennen, Symbiose und und und. Der Sex aber, der spielt seit Beginn an mit, und im besten Falle begleitet er uns bis wir nicht mehr sind. Mal mehr, mal weniger – aber er tut es. Und jetzt bitte nicht denken: oh, toll, da war ja was im November 2016 – „mal mehr, mal weniger“. Lass und Mai 2017 anstreben… So klappt das natürlich nicht.

An alle, die jetzt nicht zu der obigen genannten Randgruppe gehören: tut sie euch an, diese DingsBumserei. Auch wenn ihr mal müde, gestresst, frustriert oder einfach am Boden zerstört seid. Denn Ausreden es nicht zu tun gibt es immer, zu diesen müssen wir keine Sorge tragen. Redet über Bedürfnisse, über Wünsche, über Sehnsüchte – denn sie sind da, zu 100%. Und sie einfach ignorieren weil es eben gerade einfacher und bequemer ist hat oft schmerzhafte Folgen. Man entfernt sich, zuerst körperlich, dann vielleicht seelisch und geistig. Und viel zu spät fragt man sich, wo haben wir uns nur verpasst. Nur wegen dem Sex sicherlich nicht. Aber sicher AUCH wegen dem Sex.

PS: ab dem Comic hab ich mir fast Pipi in die Hose gemacht – sensationell. Ich liebe die Isländer!

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