Unter der Lupe – Folgemilch

Mamalltag hat mal wieder für das Schweizer Elternmagazin „Wir Eltern“ geschrieben. Diesmal unter die Lupe genommen: Folgemilch – die Milch danach. Im Sortiment gibt’s eine Vielzahl, da kann man vor lauter Bäumen schon mal den Wald nicht sehen – oder eben die richtige Folgemilch. In der Rubrik „Unter der Lupe“ stellt Mamalltag fünf Produkte vor. Bei Abonnenten und Abonnentinnen seit gestern im Briefkasten, für alle anderen ab nächster Woche am Kiosk. Wenn ihr den Artikel gelesen habt und noch Fragen oder Anliegen habt zum Thema – ihr dürft mich gerne jederzeit anschreiben.

Folgemilch

Ich weiss, du kannst das.

Wie fühlt es sich an, wen jemand einem etwas zutraut? Wenn das Gegenüber einem in einer ganz klaren Selbstverständlichkeit signalisiert: ich traue dir das zu! Kein Zweifeln am Können, kein Denken an Scheitern. Pures Vertrauen in das Können des Gegenübers. Wie fühlt es sich an? Ja, wir müssen zuerst darüber nachdenken, denn dieses Gefühl wird einem selten gewährt. Viel zu selten. Oft sogar nie. Traurigerweise.

Vertrauen

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Eine Phase…

Eine Phase ist – wenn ich mal einfach so von mir aus plappernd definieren darf – immer negativ. IMMER! Denn wenn ich etwas eine Phase nenne, dann will ich ja jetzt schon, dass es schnell oder schneller ein Ende nimmt. Und im besten Falle nie mehr wieder kommt. Urlaub ist nie eine Phase (obwohl auch der Urlaub ein Ende hat, leider). Sommer ist auch keine Phase. Weihnachten auch nicht. Kind 2 in meinem Haushalt ist auch keine Phase (ausser ich darf die Zeit in der es in meinem Haushalt leben muss/darf/kann als langjährige Phase nennen) – Kind 2 hat aber eine. Es HAT eine PHASE – und ich bald einen an der Waffel! Ich sag’s euch!

Eine Phase

Dieses kleine, lockenkopfige und Rehäuglein besitzende Kindchen hat gerade eine Phase. Seit neun Tagen. Schrecklich. Wüsste ich es nicht besser, ich würde behaupten, da sei was im System schief gelaufen. Programmierfehler. „Beim letzten Mal lief’s noch gut, jetzt scheint’s kaputt zu sein!“ Diese Phase beinhaltet folgendes: das Kind zeigt sich von seiner monströs egoistischen Seite, fordert pro fünf Minuten drei Anliegen, welche sofort umgesetzt werden müssen. SOFORT! Von Mama, JETZT!

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Wie viel Zweifel braucht es?

Ich zweifle. Manchmal. Oft. Öfters. Ich zweifle ob ich dem gerecht werde, was meine Aufgabe ist. Dieser gewaltigen Lebensaufgabe, auf die ich quasi nicht vorbereitet wurde. Die in meinem Naturell liegen soll – tut. Ich zweifle weil ich liebe. Und je mehr ich liebe, umso mehr zweifle ich. Tue ich genug gut? Bin ich genug gut? Mache ich es genug gut? Wie viel Zweifel braucht es? Mama sein – manchmal zweifle ich, ob ich es so gut hinkriege wie ich gerne möchte.

Zweifel

Wer den Artikel gelesen hat weiss, ich kann eine Bärenmama sein. Wer der Anekdote meines Mannes schon mal gelauscht hat, der weiss sogar, dass ich eine bissige Stutenmama sein kann. Wohl auch eine Löwenmama und eine Tigermama. Und sicher auch eine Ameisenmama, denn manchmal stemme ich das x-fache meines Gewichtes. Und während ich stemme, trage, hochhebe und ausbalanciere zweifle ich, ob ich es genug gut tue. Warum war ich vorhin schon wieder so streng? Warum war ich vorhin schon wieder so laut? Warum musste ich jetzt das schon wieder korrigieren? Und warum konnte ich eben die fünf nicht gerade stehen lassen?

Ich zweifle – weil ich so sehr liebe. So viel Liebe in mir trage für diese kleinen Erdenbürger, dass ich aus jeder meiner Pore das Beste für sie tun möchte. Besser als das Beste. In jeder Sekunde meines Tuns. Doch wie viel Zweifel braucht es? Zweifelt jede Mama? Jeder Papa? Zweifelt ihr auch? Ich hoffe, denn sonst würde ich jetzt sofort zu weinen beginnen. Denn das Zweifeln fühlt sich immer sehr schmerzhaft an und ich hoffe, ich tue mir das nicht als einzige an, denn da wäre ich ja irgendwie gaga oder so – was ich nicht hoffe.

Denn eigentlich weiss ich ja, dass man nicht immer das Beste tun kann. Man kann auch nicht immer das Gute tun, nicht mal immer das Mittelmässige. Es gibt auch mal das weniger Gute oder sogar das Schlechte oder vielleicht  – wenn’s nicht anders geht – das Dumme. Das man bereut. Dass das mal Zweifel auslöst ist normal, sage ich mir im Nachhinein. Aber wenn ich mittendrin stecke, dann tut es einfach nur weh. Weh, dass ich denke, ob ich als Mama gut genug bin. Ob ich meinem Wichtigsten das Beste geben kann. Ich weiss es nicht. In diesem Moment zumindest weiss ich es nicht.

Und dann kommt da meine allerbeste Superhälfte, nimmt mich in den Arm, trocknet meine Tränen und sagt mit aus tiefstem Herzen: Du bist die beste Mama die ich kenne. Und die Welt dreht sich wieder.

Internationaler Tag der Unordnung?

Ja ist den heut internationaler Tag der Unordnung? Ich glaub mich knutscht ein Elch – oder wohl eher bald mein Staubsauger (so viel Zuwendung meinerseits hat er noch nie erlebt – und ich staubsauge für mein Leben gerne – FÜR MEIN LEBEN GERNE, WIRKLICH!) #ilovemystaubsauger

Unordnung

Ich räume zum gefühlten zwanzigsten mal meinen Mäusen hinterher. Wohl vermerkt, dass ich das Aufräumen eigentlich delegiere. Sie tun sich heute allerdings dermassen schwer mit der simplen Aufgabe, Dinge zu Dingen zu sortieren, dass ich wegen meines natürlichen „Geschwindigkeits-Zwangs“ mithelfe. Aus dem Mithelfen wird dann irgendwie folgendes: Mama räumt auf und die Kinderschar guckt zu, wie gut die Mama das kann.

Ab welchem Alter setzt der angeborene Ordnungswunsch ein? Sagt mit jetzt nicht, dass der nicht angeboren ist. ER IST ANGEBOREN! Etwas anderes akzeptiere ich nicht. Ok, wenn er dann erst mit Anfang Zwanzig einsetzt, kann er mir auch gestohlen bleiben. Dann find ich mich vorher damit ab, dass ich immer mal wieder den Aufräum-Apostel spielen darf, als gutes Vorbild voran gehe und die Komplimente meiner bald 4-jährigen mit einem Lächeln annehmen kann: „Mama, tschuldigung dass du jetzt alles selber aufräume musst, aber irgendwie können wir das nicht so schnell wie du.“ DANKE du liebes wunderbares Knuddelkind, du!

Das mit den Nerven…

Das mit den Nerven… Herrjemine, was für ein Tag war gestern. Kind 2 hat sich entschieden, gegen die Welt und im Speziellen gegen Mama Krieg zu führen. Ein kalter, ein warmer, ein heisser, ein fanatischer Krieg. Nichts ging und alles lief schief. Dass sah dann irgendwann auch die Mama so – ich hatte sprichwörtlich die Schn… voll. #dasmitdennerven

Nerven

Der Morgen war keine Stunde alt und Kind 2 nörgelte an allem und jedem rum. Was tun? Da es noch frühmorgens war, schien es mir notwendig, die geforderten Schritte meinem Kindchen entgegen zu gehen. Das hiess, Quengelgeist durfte länger als gewohnt den Nuggi haben, wurde zur Hälfte rumgetragen, erhielt aussergewöhnlich viele vorgelesene Bücher und durfte mit Mama auf’s Klo, zum Haarebürsten, Zähneputzen, Deobenutzen, Naseputzen, Pickelausdrücken. Sprich: DAS KIND DURFTE ALLES! (ausser mit intravenös verabreichter Schokolade fernsehen, das hätte definitiv meine Kulanz überschritten)

Es durfte alles und nichts half. Ich muss hier jetzt nicht erwähnen, dass alle geplanten Alltagsdinge wie Aufräumen, Putzen, Küche machen, Wäsche tun oder Kompost rausbringen nur unter Protest und mit massiver Verzögerung umsetzbar waren. Kind 1 war in der Zwischenzeit auch leicht genervt ab der Situation und entschied sich, ebenfalls ein wenig auf die Barrikaden zu gehen – es kam ja sonst zu keinerlei Aufmerksamkeit, Kind 2 absorbierte alles. Vielen Dank, dachte sich die Mama, den Tag streich ich mir und senke den Kopf im Sinne von „da musst du jetzt durch“.

Was am Morgen begann, zog sich zum Mittag hin, weiter in den Nachmittag und dauerte ohne Übertreibung bis zum Schlafengehen. Ich glaube, es war kurz nach Beginn des Nachmittages, wo ich dachte: Das mit den Nerven… Kind 2 war so unsagbar egoistisch unterwegs, es dauert nicht mehr lange, und ich explodiere. Oder implodiere, je nach „contenance“. Was jetzt schädlicher ist, sei dahin gestellt.

Es wollte dies, es wollte das, forderte mehr und machte dafür nix. Das Ganze mit einer Nuggi-Aussprache, welche es der Mama erschwerte, auch nur „Pieps“ zu verstehen. Das wiederum löste bei Kind 2 einen Tobsuchtanfall aus. DANKE! Ich ermahnte, schimpfte, sprach Sanktionen aus, setzte diese durch – und es half trotzdem nichts. Der Krieg wurde eisern geführt. Als erwachsener Mensch fühlt es sich nach zig Schimpftiraden einfach nur noch enttäuschend an, wenn man so böse, streng, ermahnend und bestrafend sein muss. Der Tag war zum Heulen und gerne hätte ich das auch getan. Aber das Rotz-und-Wasser-Heulen hatte sich für diesen Tag schon Kind 2 ergattert, da blieb für mich nichts mehr übrig.

Irgendwann kam dann dieses „Bauchgefühl“. Nein nein, nix mit Schmetterlingen oder wunderbarer Intuition – ich rede von diesem Bauchgefühl, wo der Groll sich langsam aber stetig in eine Bauch-Wut modifiziert. Eine regelrechte zornige Wut, die den Bauch sich zusammenziehen lässt und man weiss: jetzt ist Vorsicht geboten, sonst tu ich was, was ich bereuen tu. Ernsthaft. Ihr kennt das oder? Der Moment wo man denkt: ich muss einen Katalysator finden, sonst geschieht was. Bei mir artet das in Türeknallen aus. Ich setze meine Wut frei, indem ich grundlos eine Türe knalle (ok, es ist ÜBERHAUPT nicht grundlos, ich wurde schliesslich seit frühmorgens terrorisiert, da darf man auch mal kurz vor dem AUSFLIPPEN stehen #kreischschreihauklatsch )

Die zweite Katalysatoren-Variante ist meiner Superhälfte die Schande des Tages um den Kopf zu hauen (er hört dann einfach nur zu – danke). Ich wusste aber, die Superhälfte ist arg beschäftigt heute, telefonieren liegt nicht drin, also müssen Nachrichten herhalten. Ich fluchte per WhatsApp was das Zeugs hergab. Und wie es ja so ist, beim Kriegführen mit Kindern, es kommt zwischendurch auch zu ganz kurzen Friedenspausen. Betonung auf KURZ! Nach den Schimpftiraden per WhatsApp, schickte ich meiner Allerbesten Hälfte auch mal ein Foto, auf dem  ich und Kind 2 uns umarmen und gerade Frieden gemacht haben. Seine Nachricht: „Wieder Frieden?“ Meine Antwort: „Wieder? Seit der letzten Nachricht hatten wir schon wieder zweimal Frieden und dreimal Drama. AMEN!“

Das mit den Nerven… Ich sage euch: die Rechnung für das Colorieren meiner ergrauten Haaren wegen Kriegsführung geht zu 100% auf’s Taschengeldkonto von Kind 2. Zu HUNDERTPROZENT!

PS: Fragt nicht wie mein Tag heute war…

Die Bärenmama – oder wie ich versuche, unberührt zu bleiben.

Ich bin mit meinen beiden Kinderleins auf dem Spielplatz und wir geniessen einen wunderbar herbstlichen Nachmittag an der frischen Luft. Es wird geschaukelt, gerutscht, mit Sand gespielt, auf den Holzpferden galoppiert. Mal stehen viele Kinder an bei den Schaukeln, mal weniger, mal hat’s ein bisschen Engpass auf der Rutsche, mal nicht. Wie das halt so läuft auf dem Spielplatz.

Bärenmama

Jede Mama und jeder Papa kennt das, wo viele Kinder sind gibt’s auch mal Knatsch. So kommt es fast jedesmal vor, dass die eine meiner Fräuleins findet, mir Bescheid geben zu müssen, dass dieses oder jenes Kind vorgedrängelt oder etwas grob geschubst hat. „Ja Schatz, weißt du, du musst du das selber regeln, tu doch dem anderen Kind sagen, dass das nicht so lieb war oder ignorier die Situation einfach. Du hast sicherlich auch schon mal geschubst oder vorgedrängelt.“

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