Ich hatte ja versprochen euch von meinem Lieblingssport zu berichten. Das tue ich jetzt. Denn meine grosse Leidenschaft ist das Crossfit. So sehr ich es liebe, so sehr hasse ich es, anderen zu erklären, was es genau ist. Ist nämlich gar nicht so einfach. Da kann eine Konversation schon mal so aussehen:
Gegenüber: Du bist ja so sportlich, was machst du?
Ich: Ich mache Crossfit.
Gegenüber: Oh, so einen habe ich auch zu hause.
Ich: ???
Nochmals ich: Ach so, nein, nicht Crosstrainer, ich MACHE Crossfit.
Gegenüber: Was ist das?
Ich: Das ist ein bisschen schwierig zu erklären, in Kürze. Es ist eigentlich ein funktionales Training mit Aspekten aus olympischem Gewichtheben, Ausdauer, Gymnastik und viel Bodyweight Bewegungsabläufen wie Klimmzüge…
Gegenüber: KLIMMZÜGE???
Ich: Ja, aber man kann die scalen…
Gegenüber: Mein Gott, Klimmzüge, K-L-I-M-M-Z-Ü-G-E!
Äh, ja, und ich hatte noch nicht einmal von den Liegestützen, Burpees, Boxjumps oder Double-Unders mit dem Springseil begonnen zu erzählen, da hielt mich das Gegenüber bereits für komplett plämpläm! Dass das eben überhaupt nicht plämpläm ist und jederfrau und jederman Spass machen kann, egal auf welchem Fitnesslevel sich der Körper gerade befindet, musste ich dann nochmals von vorne erklären. Das mache ich jetzt gleich auch nochmals für euch…
Begonnen hat die Beziehung „Crossfit und ich“ mit gegenseitigem Respekt, ok, bei mir war’s eher nah am „ich hab da etwas Angst vor…“ Mein Mann meinte, das wäre doch genau etwas für mich, vor allem dann nach der Geburt unserer ersten Tochter, welche in circa 2 Monaten geplant war. Ja, KLAR! Genau dann werde ich am Zenit meiner Sportlichkeit stehen, Danke du … Dachte ich nur. Aber meine allerbeste Hälfte sollte recht behalten. Ich kam, sah, probierte aus und fiel in eine leidenschaftliche Liebe mit diesem Sport. Seither war ich noch nie in meinem Leben so fit, kraftvoll, energiegeladen und sportlich. Auch mit Tochter zwei, die dazwischen auf die Welt kam.
Wieso ist das so? Tja, hab ich früher gefühlte drei Stunden im Fitnessstudio in meiner Komfortzone herumgedödelt und keinerlei Fortschritte gemacht, so kämpfe ich mich jetzt in einer Stunde durch das WOD (workout of the day) und bin mal mehr mal weniger k.o. Ich stelle mich den Anforderungen, die das WOD mir vorgibt und mache in der Gruppe meiner Crossfit-Kollegen das Training durch. Ich kneife nicht, ich höre nicht einfach auf, ich beisse mich durch bis zum Schluss. Das gehört sich so im Crossfit. Kannte ich bis dato nicht, wenn ich nach 25 Liegestützen nicht mehr mochte, machte ich die restlichen fünf einfach nicht mehr. Passt schon, dachte ich. Nichts da, passt eben gar nicht. Mental durchzuhalten, an Grenzen gehen, den Erfolg zu spüren oder mal auch eine Niederlage einstecken ist viel wertvoller als sich nie aus der Komfortzone herauszuwagen.
Crossfit gab mit nicht nur Eigenschaften wie Durchhaltewillen, an sich selber glauben oder fokusiert sein, es gab mir vor allem auch eine zweite Familie. Ich kann nicht beschreiben wie toll es sich anfühlt, mit netten Menschen zusammen ein Training zu absolvieren, wo jeder weiss, wie sich der andere gerade fühlt, wo jeder dem anderen Respekt zollt und Anerkennung an erster Stelle steht. Da kommen Leute zusammen, jeder einzigartig und anders, jeder mit seinen individuellen Stärken und Schwächen, und doch entsteht ein harmonisches Miteinander und Neid, Missgunst, übereifrige Konkurrenz oder gar Aussenseitergefühle finden null Platz und Toleranz.
Meine zweite Familie ist Crossfit 1352, und die ganze Community darum herum. Sensationelle Coaches, wunderbare Mitglieder – halt eben „meine zweite Familie“. Ich bin in der Box schon fast vier mal wöchentlich zu Hause (übrigens: nein, mit „box“ ist keine Kartonschachtel gemeint und nein, da wo Crossfit stattfindet nennt man es auch nicht Fitnesscenter – is’ so und basta, warum das jetzt box heisst müsst ihr meine Coaches fragen, is’ so und basta ). Ich bin mir sicher, dass jeder von euch ganz in der Nähe auch eine Crossfit Box findet, guckt da mal rein, macht ein Schnuppertraining und überzeugt euch, dass es wirklich einen heiden Spass macht und Crossfitter keine Disco-Pumper sind… ok, ein paar von uns haben da schon ziemlich anschauliche Muskelberge, aber im Gegensatz zum Disco-Pumpern können die dann auch richtig was stemmen!
Was denn?
Fio ez hani doch echt wele schlafe und bin nur na schnell uf mamalltag und schwupps sind 45 min verbii. Du schribsch so packend und lustig,komplimänt!???
Danke liebi Sina, was für es wunderliebs Kompliment! ?
Hi Fio,
Loved your post. CrossFit has been a life-changer and a game-changer for both of us, so nice to hear your perspective. I wrote a similar blogpost about it yesterday, too, but tied it to my teaching. If you want to, have a look. https://mathcookiesblog.wordpress.com/2016/06/12/check-your-ego/
Thanks for sharing,
Valerie
Hey Valerie, thank you so much for your input. Looking forward reading your perspective.