Das mit den Nerven…

Das mit den Nerven… Herrjemine, was für ein Tag war gestern. Kind 2 hat sich entschieden, gegen die Welt und im Speziellen gegen Mama Krieg zu führen. Ein kalter, ein warmer, ein heisser, ein fanatischer Krieg. Nichts ging und alles lief schief. Dass sah dann irgendwann auch die Mama so – ich hatte sprichwörtlich die Schn… voll. #dasmitdennerven

Nerven

Der Morgen war keine Stunde alt und Kind 2 nörgelte an allem und jedem rum. Was tun? Da es noch frühmorgens war, schien es mir notwendig, die geforderten Schritte meinem Kindchen entgegen zu gehen. Das hiess, Quengelgeist durfte länger als gewohnt den Nuggi haben, wurde zur Hälfte rumgetragen, erhielt aussergewöhnlich viele vorgelesene Bücher und durfte mit Mama auf’s Klo, zum Haarebürsten, Zähneputzen, Deobenutzen, Naseputzen, Pickelausdrücken. Sprich: DAS KIND DURFTE ALLES! (ausser mit intravenös verabreichter Schokolade fernsehen, das hätte definitiv meine Kulanz überschritten)

Es durfte alles und nichts half. Ich muss hier jetzt nicht erwähnen, dass alle geplanten Alltagsdinge wie Aufräumen, Putzen, Küche machen, Wäsche tun oder Kompost rausbringen nur unter Protest und mit massiver Verzögerung umsetzbar waren. Kind 1 war in der Zwischenzeit auch leicht genervt ab der Situation und entschied sich, ebenfalls ein wenig auf die Barrikaden zu gehen – es kam ja sonst zu keinerlei Aufmerksamkeit, Kind 2 absorbierte alles. Vielen Dank, dachte sich die Mama, den Tag streich ich mir und senke den Kopf im Sinne von „da musst du jetzt durch“.

Was am Morgen begann, zog sich zum Mittag hin, weiter in den Nachmittag und dauerte ohne Übertreibung bis zum Schlafengehen. Ich glaube, es war kurz nach Beginn des Nachmittages, wo ich dachte: Das mit den Nerven… Kind 2 war so unsagbar egoistisch unterwegs, es dauert nicht mehr lange, und ich explodiere. Oder implodiere, je nach „contenance“. Was jetzt schädlicher ist, sei dahin gestellt.

Es wollte dies, es wollte das, forderte mehr und machte dafür nix. Das Ganze mit einer Nuggi-Aussprache, welche es der Mama erschwerte, auch nur „Pieps“ zu verstehen. Das wiederum löste bei Kind 2 einen Tobsuchtanfall aus. DANKE! Ich ermahnte, schimpfte, sprach Sanktionen aus, setzte diese durch – und es half trotzdem nichts. Der Krieg wurde eisern geführt. Als erwachsener Mensch fühlt es sich nach zig Schimpftiraden einfach nur noch enttäuschend an, wenn man so böse, streng, ermahnend und bestrafend sein muss. Der Tag war zum Heulen und gerne hätte ich das auch getan. Aber das Rotz-und-Wasser-Heulen hatte sich für diesen Tag schon Kind 2 ergattert, da blieb für mich nichts mehr übrig.

Irgendwann kam dann dieses „Bauchgefühl“. Nein nein, nix mit Schmetterlingen oder wunderbarer Intuition – ich rede von diesem Bauchgefühl, wo der Groll sich langsam aber stetig in eine Bauch-Wut modifiziert. Eine regelrechte zornige Wut, die den Bauch sich zusammenziehen lässt und man weiss: jetzt ist Vorsicht geboten, sonst tu ich was, was ich bereuen tu. Ernsthaft. Ihr kennt das oder? Der Moment wo man denkt: ich muss einen Katalysator finden, sonst geschieht was. Bei mir artet das in Türeknallen aus. Ich setze meine Wut frei, indem ich grundlos eine Türe knalle (ok, es ist ÜBERHAUPT nicht grundlos, ich wurde schliesslich seit frühmorgens terrorisiert, da darf man auch mal kurz vor dem AUSFLIPPEN stehen #kreischschreihauklatsch )

Die zweite Katalysatoren-Variante ist meiner Superhälfte die Schande des Tages um den Kopf zu hauen (er hört dann einfach nur zu – danke). Ich wusste aber, die Superhälfte ist arg beschäftigt heute, telefonieren liegt nicht drin, also müssen Nachrichten herhalten. Ich fluchte per WhatsApp was das Zeugs hergab. Und wie es ja so ist, beim Kriegführen mit Kindern, es kommt zwischendurch auch zu ganz kurzen Friedenspausen. Betonung auf KURZ! Nach den Schimpftiraden per WhatsApp, schickte ich meiner Allerbesten Hälfte auch mal ein Foto, auf dem  ich und Kind 2 uns umarmen und gerade Frieden gemacht haben. Seine Nachricht: „Wieder Frieden?“ Meine Antwort: „Wieder? Seit der letzten Nachricht hatten wir schon wieder zweimal Frieden und dreimal Drama. AMEN!“

Das mit den Nerven… Ich sage euch: die Rechnung für das Colorieren meiner ergrauten Haaren wegen Kriegsführung geht zu 100% auf’s Taschengeldkonto von Kind 2. Zu HUNDERTPROZENT!

PS: Fragt nicht wie mein Tag heute war…

3 Gedanken zu „Das mit den Nerven…

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